In diesen „Strategic Insights” geht es darum, Daten und Erkenntnisse zu nutzen, um Trends vorherzusagen. Deswegen wird die gute alte Kristallkugel abgestaubt um zu schauen, was kommt, und worauf Vermarkter im Jahr 2020 achten sollten. Hier die fünf wichtigsten Trends für den Anfang des neuen Jahrzehnts.
Die „Generation Z” wird grob definiert als diejenigen , die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden. Sie werden auch als Post-Millennials oder iGen bezeichnet. Dazu gehören die heutigen Pre-Teens, die Teenager und die jungen Erwachsenen kurz vor dem Schulabschluss. Während die Millennials in Wohneigentum investieren und in die Familienplanung einsteigen, steht die GenZ an der Schwelle zum Eintritt ins Konsumentandasein. Sie treiben heute Trends in allen Bereichen – von Mode bis Musik, Popkultur und Social Media – voran.
Und es gibt viele; inzwischen sind es 32 Prozent der Weltbevölkerung. Bis Januar werden sie 40 Prozent aller US-Verbraucher ausmachen und über 600 Milliarden Dollar an verfügbarem Einkommen haben.
Ein Versuch der Beschreibung: Sie sind bis dato die ethnisch vielfältigste Generation der Geschichte. Sie kannten nie eine Zeit vor dem Internet, und Technologie war schon immer ein Teil ihres Lebens. Sie ziehen Authentizität dem kuratierten, sorgfältig gestalteten Image vor, mit dem sich die Millennials in Social Media darstellen. Sie sind starke Nutzer von Instagram, YouTube und Snapchat und treiben den rasanten Anstieg relativ neuer Plattformen wie TikTok und VSCO voran.
Der Einfluss der GenZ auf Marketing und Ausgaben wird erst langsam klar.
„Omnichannel” wurde zu Beginn des Jahrzehnts zu einem Buzzword und taucht seitdem fast überall auf. Die Idee dahinter war nicht schlecht. Marketingspezialisten machten sich darüber stärker bewusst, dass Verbraucher mit Marken auf mehr als einem Kanal interagieren, und dass sich integrierte Strategien anbieten.
Das Problem jedoch war die Umsetzung. Die Marketer planten weiterhin Anzeigen für Massen-, Digital-, Print-, Out-of-Home- und In-Store-Kanäle in separaten Silos. Mit zunehmender Anzahl an Gelegenheiten stiegen die Kosten, was dazu führte, dass Kanäle wieder eingestellt wurden.
Mittlerweile reift bei vielen Marketern die Erkenntnis, dass diese Strategie stark von der eigenen Innenansicht aus dem Unternehmen getrieben war. Die Kunden bemerken oft gar nicht, dass die Kommunikation plattformübergreifend auf mehreren Kanälen stattfindet. Sie bemerken den Unterschied nur dann, wenn sich die Markenerfahrung in einem Kanal eklatant von den anderen unterscheidet.
Im Jahr 2020, so die Prognose der DAC Group, wird weit weniger über „Omnichannel” im wörtlichen Sinn gesprochen werden. „Kanäle” werden als Thema für sich niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Wer die eigenen Kunden versteht, rückt ihre Wünsche, Bedürfnisse, ihr Verhalten und ihre Identität in den Mittelpunkt. Ziel ist, sie mit der richtigen Geschichte und und der richtigen Botschaft zu erreichen, wo immer sie sich gerade befinden, und die Wahl des Mediums je nach ihrer Aktivität ihnen selber zu überlassen.
Der Fokus liegt auf den Kunden und nicht auf dem Kanal. Die alte Weisheit wird auf den Kopf gestellt: Der Kunde – nicht der Kanal – ist die Botschaft.
Im vergangenen Jahrzehnt stand die Monetarisierung von Daten im Vordergrund. 90 Prozent aller Daten in der Welt wurden erst in den letzten zwei Jahren erzeugt.ie Schätzung bis Januar 2020 liegt bei 1,7 MB neu generierter Daten pro Sekunde für jede Person auf der Erde.
Wir haben „Peak Data” erreicht. Nachlässigerweise wurde zu wenig über einen vernünftigen und verantwortungsbewussten Umgang mit Daten nachgedacht. Cambridge Analytica war nur die Spitze des Eisbergs. Verstöße gegen die Datenschutz sind fast wöchentlich in den Nachrichten. Die Debatte über die gesellschaftlichen Auswirkungen gezielter Werbung wird von der Politik bis hin zum Personalwesen geführt.
Kurzfristig wird jede Marketing-, Kauf- und Werbe-Entscheidung einen Subtext haben. Millennials boykottieren Marken, die nicht mit ihren Werten korrespondieren, für die GenZ sind ethisch korrekte Geschäftspraktiken eine Voraussetzung.
Marken, die nur halbherzig in den Dialog um Themen wie Umwelt, Diversity und Genderfragen treten, lernen schnell, dass es nicht reicht, nur so zu tun, als ob. Zu oft wirken Kampagnen so unaufrichtig oder substanzlos.
Viele Marken treten erst gar nicht in einen Dialog ein. Sie wollen neutral bleiben, geraten aber wider Willen ins Kreuzfeuer, sobald ein schlecht geplanter Tweet oder eine unglückliche Nachrichtenstory auftaucht. Die anderen haben von Anfang eine Strategie. Aber diese Strategien funktionieren nur, wenn sie auf tatsächlichen Werten basieren, die von den Eigentümern, dem Management und den Mitarbeitern des Unternehmens auch gelebt werden.
Im nächsten Jahrzehnt können Marken nicht neutral belieben, sie werden Position zu Themen beziehen müssen.
Viele Menschen wissen nicht, wie weit Künstliche Intelligenz (KI) bereits in ihr Leben getreten ist. Überall – von Diagnose-Robotern im Gesundheitswesen über persönliche Assistenten wie Google Home oder Alexa bis hin zu Roboter-Beratern in der persönlichen Finanz- und Anlagewelt – ist maschinelles Lernen bereits im Einsatz, ob wir es nun wahrhaben wollen oder nicht.
Für Marketer sind die praktischen Möglichkeiten von KI mannigfaltig. Von Chatbots bis hin zu prädiktiven Algorithmen zur Medienoptimierung oder gar zum Bestandsmanagement – Künstliche Intelligenz ist bereits fest in unsere Häuser, Geschäfte und unser Leben integriert. Marketer werden Im Jahr 2020 darüber nachdenken müssen, wie sie diese Technologie umfänglich nutzen und vorantreiben können.